Echokardiographie (Herzultraschall)/ Stressechokardiographie München

Überblick

Die Echokardiographie (Herzultraschall) nutzt Ultraschallwellen, um die Strukturen des Herzens darzustellen. Die gängige Untersuchungsmethode erlaubt es Kardiolog:innen, das schlagende Herz und das pumpende Blut darzustellen. Dabei können Hinweise auf krankhafte Veränderungen gesammelt werden.

Je nach Fragestellung können unterschiedliche Arten des Herzultraschalls gewählt werden (u.a. transthorakal, transösophageal). Alle Arten bergen keine bis geringe Risiken.

Warum wird eine Echokardiographie (Herzultraschall) durchgeführt?

Eine Echokardiographie (Herzultraschall) wird bei Erwachsenen typischerweise aus folgenden Gründen empfohlen:

 

  • Untersuchung möglicher Veränderungen der Herzklappen und Herzkammern
  • Untersuchung ob Herzerkrankungen die Ursache für Symptome wie Kurzatmigkeit oder Brustschmerzen ist

Die Auswahl der passenden Echokardiographie hängt vom Informationsbedarf des Kardiologen ab.

Transthorakale Echokardiographie (TTE)

In dieser typischen Echokardiographie-Untersuchen wird wie folgt vorgegangen:

  • Der Untersucher bringt Gel auf den Ultraschallkopf auf.
  • Der Untersucher presst den Schallkopf kräftig gegen die Haut am Brustkorb, um das Herz durch den Brustkorb hindurch darzustellen.
  • Der Schallkopf sendet und empfängt die Ultraschallwellen, welche vom Herz und weiteren Strukturen reflektiert und zurückgeworfen werden.
  • Der Computer wandelt die Signale in bewegte Bilder um und stellt diese auf dem Monitor dar.

Wenn die Lunge oder Rippen die Sicht einschränken, kann eine geringe Menge von Kontrastmittel, welche über die Vene verabreicht wird, notwendig sein. Das Kontrastmittel, dass in der Regel sicher ist und gut toleriert wird, zeigt Herzstrukturen klarer auf dem Monitor.

Transösophageale Echokardiographie (TEE)

Sofern nach einer transthorakalen Echokardiographie weitere Details notwendig sind, kann eine transösophageale Echokardiographie bei einem kooperierenden Partner geplant werden.

 

In dieser Untersuchung wird wie folgt vorgegangen:

 

  • Der Hals wird lokal betäubt.
  • Ein flexibler Endoskopieschlauch wird oral eingeführt und vorsichtig bis in die Speiseröhre vorgeschoben.
  • Ein im Endoskopieschlauch integrierter Ultraschallkopf sendet und empfängt nun Ultraschallwellen aus der Speiseröhre (zum Herz und zurück).
  • Der Computer wandelt die Signale in bewegte Bilder um und stellt diese auf dem Monitor dar.

Doppler-Echokardiographie

Ultraschallwellen werden an den Blutzellen reflektiert und verändern die Wellenlänge in Abhängigkeit von der Richtung und Geschwindigkeit der Bewegung der Blutzellen. Die Veränderungen (Doppler Signale) ermöglichen dem Arzt die Bestimmung der Flussgeschwindigkeit des Blutes.

 

Die Doppler-Technik wird prinzipiell in der transthorakalen Echokardiographie wie auch in der transösophagealen Echokardiographie eingesetzt. Die Untersuchungstechnik kann Änderungen des Blutflusses und Blutdrucks in den Herzgefäßen erkennen.

 

Der Blutfluss wird auf dem Monitor des Ultraschallgeräts meist farbig dargestellt.

Stressechokardiographie

Mache Herzprobleme treten nur oder gehäuft unter körperlicher Belastung auf (z.B. koronare Herzkrankheit (KHK)).

 

In einer Stressechokardiographie wird wie folgt vorgegangen:

 

  • Ultraschallaufnahmen des Herzens werden im Rahmen der Stressechokardiographie vor, während und direkt nach körperlicher Anstrengung (z.B. auf Ergometer/ Fahrradtrainer) transthorakal aufgenommen.
  • Falls diese körperliche Betätigung für eine Stressechokardiographie nicht durchführbar ist, kann alternativ auch ein Medikament eingenommen und die körperliche Anstrengung für das Herz so simuliert werden.

Risiken

Eine transthorakale Echokardiographie ist mit keinen Risiken verbunden. Das Aufsetzten des Schallkopfes am Brustkorb kann Druck verursachen und als etwas geringfügig unangenehm wahrgenommen werden. Das Gel ist häufig kühl und feucht.

 

Während einer Stressechokardiographie kann die körperliche Aktivität bzw. die zusätzliche Medikation zu einem irregulären Herzrhythmus führen. Ernsthafte Komplikationen (z.B. Herzinfarkt) sind selten.

Vorbereitung

Ernährung und Medikamente

Für eine transthorakale Echokardiographie (inkl. Stressechokardiographie) ist keine besondere Vorbereitung notwendig. Medikamente können normal eingenommen werden, Essen und Trinken nach Bedarf.

Verfahren/ Prozedur

Die transthorakale Echokardiographie (Herzultraschall) wird meist ambulant in der Arztpraxis durchgeführt.

Vorher

Während

  • Der Oberkörper muss frei gemacht werden und der Patient muss auf einer Liege liegen.
  • Es werden Elektroden angebracht, um die elektrischen Signale des Herzens parallel zur Ultraschalluntersuchung ableiten zu können.
  • Zusätzliche wird ein Gel appliziert, um die Luft zwischen Körper und Schallkopf zu minimieren und somit die Bildqualität zu erhöhen.
  • Die Kardiologin/ der Kardiologe wird nun den Ultraschallkopf langsam über die Körperoberfläche des Oberkörpers bewegen. Zudem werden ggf. auch Töne vom Ultraschallgerät wiedergegeben (pulsierendes „Wusch“), welche den Blutfluss durchs Herz repräsentieren.
  • Ggf. muss die Atmung modifiziert oder die Position auf der Liege angepasst werden (auf der linken Seite liegen).

 

Meist dauert die transthorakale Echokardiographie weniger als eine halbe Stunde.

Nachher

Sie können Ihren alltäglichen Aktivitäten direkt wieder nachgehen.

Sofern die Echokardiographie/ Stressechokardiographie unauffällig ist, bedarf es meist keiner weiteren Untersuchung. Falls es Ausfälligkeiten gibt, müssen ggf. weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Ergebnisse

Informationen der Echokardiographie/ Stressechokardiographie können auf folgendes hinweisen:

  • Veränderungen der Herzgröße: Veränderte und beschädigte Herzklappen, Bluthochdruck und andere Erkrankungen können die Herzkammern vergrößern bzw. die Wanddicke krankhaft verändern.
  • Pumpleistung: Die Messwerte der Echokardiographie umfassen auch den prozentualen Anteil des Blutes, welches nach einer kompletten Füllung der Herzkammern mit einem Herzschlag ausgeworfen wird (Auswurffraktion). Auch das Blutvolumen, welches innerhalb von einer Minute gepumpt wird (Herzminutenvolumen), kann bestimmt werden. Sofern das Herz dem Körper nicht ausreichend Blut zur Verfügung stellen kann, können Symptome einer Herzinsuffizienz auftreten.
  • Beschädigungen des Herzmuskels: Die Echokardiographie kann helfen, die Funktionalität des Herzmuskels/ der Wände festzustellen. Bereiche der Wand, welche sich nur geringfügig bewegen, können von einem Herzinfarkt betroffen gewesen sein oder erhalten zu wenig Sauerstoff.
  • Probleme der Herzklappen: Mittels Echokardiographie kann die Funktionsfähigkeit (Öffnung, Schließung, Durchfluss) von Herzklappen festgestellt werden.
  • Herzfehler: Die Echokardiographie (Herzultraschall) kann Probleme der Herzkammern, unnatürliche Verbindungen der Herzgefäße mit den Herzen und komplexere angeborene Herzfehler erkennen.

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