Belastungs-EKG München

Überblick

Ein Belastungs-EKG zeigt, wie das Herz unter Belastung arbeitet. Die physische Betätigung lässt das Herz schneller und kräftiger schlagen. Unter diesen Bedingungen können u.a. Probleme des Blutflusses im Belastungs-EKG diagnostiziert werden.

 

Ein Belastungs-EKG wird typsicherwiese auf einem Laufband oder einem Ergometer durchgeführt. Während der körperlichen Bewegung werden Herzrhythmus, Blutdruck und Atemfrequenz beobachtet. Patienten welche keine körperliche Aktivität durchführen können, erhalten ein Medikament zur Simulation des Effekts.

In der Regel werden Belastungs-EKGs durchgeführt, wenn Symptome einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) oder Arrhythmie (unregelmäßiger Herzschlag) vorliegen.

 

Ein Belastungs-EKG kann in folgenden Situationen helfen:

 

  • Treffen von Therapieentscheidungen
  • Analyse der aktuellen Behandlung und wie gut diese wirkt
  • Analyse der Schwere einer Herzerkrankung
  • Analyse des Blutdruckverhaltens

Warum wird ein Belastungs-EKG durchgeführt?

Ein Belastungs-EKG kann ihnen u.a. unter folgenden Umständen empfohlen werden:

 

  • Diagnose einer Koronaren Herzkrankheit (KHK): Die Herzkranzgefäße sind die wesentlichen Blutgefäße für die Versorgung des Herzmuskels mit Blut und Sauerstoff. Eine Koronaren Herzkrankheit (KHK) kann sich entwickeln, wenn diese Arterien beschädigt werden und/ oder erkranken. Cholesterinablagerungen in diesen Herzkranzgefäßen sowie Entzündungsreaktionen verursachen typischerweise eine KHK.
  • Diagnose von Herzrhythmusproblemen: Ein Herzrhythmusproblem wird auch Arrhythmie genannt. Eine Arrhythmie kann das Herz dazu veranlassen, zu schnell oder zu langsam zu schlagen.
  • Informationen für Therapieentscheidungen: Sollte bei Ihnen bereits eine Herzerkrankung diagnostiziert worden sein, so kann ein Belastungs-EKG helfen, den Erfolg der aktuellen Therapie einzuschätzen. Mit dem Testergebnis kann die Therapie ggf. angepasst und optimiert werden.
  • Abklärung vor einer Operation: Ein Belastungs-EKG kann im Vorfeld einer Operation Hinweise geben, ob eine Operation eine sichere Therapie ist.

Sofern ein Belastungs-EKG die Ursache der Symptome nicht erklären kann, kann ggf. ein Belastungs-EKG mit zusätzlicher Bildgebung hilfreich sein. Solche Untersuchungen beinhalten ein Stressechokardiographie oder nuklearmedizinische Bildgebungsverfahren.

Risiken

Ein Belastungs-EKG ist prinzipiell sicher. Komplikationen sind selten. Mögliche Komplikationen eines Belastungs-EKG sind:

 

  • Niedriger Blutdruck: Der Blutdruck kann währen oder direkt nach der physischen Betätigung reduziert sein. Ein niedriger Blutdruck kann zu Schwindel und/ oder Bewusstlosigkeit führen. Diese Komplikationen enden typischerweise nach der Beendigung der physischen Betätigung.
  • Herzrhythmusproblem (Arrhythmie): Ein irregulärer Herzrhythmus während eines Belastungs-EKG verschwindet kurz nach Beendigung der Untersuchung typischerweise weg.
  • Herzinfarkt (Myokardinfarkt): Wenn auch sehr selten, kann physische Betätigung zu einem Herzinfarkt führen.

Vorbereitung

Die Mitarbeiter der Praxis können Details zur Vorbereitung teilen.

 

Essen und Medikamente

 

  • werden Sie gebeten, eine gewisse Zeit vor der Belastungs-EKG Untersuchung auf Essen, Getränke und Rauchen zu verzichten. Auf Koffein ist für den Tag vor der Untersuchung sowie den Tag der Untersuchung ggf. zu verzichten.
  • Manche Medikamente haben einen direkten Einfluss auf die Untersuchung und das Testergebnis. Klären Sie bitte im Vorfeld der Untersuchung mit Ihrer Ärztin/ ihrem Arzt ab, ob Sie Ihre Medikamenteneinnahme anpassen sollen.
  • Sofern Sie eine inhalative Therapie für Atemwegserkrankungen und/ oder Asthma nutzen, bringen Sie Ihren Inhalator bitte zur Untersuchung mit. Teilen Sie diese Information bitte mit Ihrer Untersucherin/ ihrem Untersucher.

 

Kleidung und persönliche Gegenstände

 

  • Bequeme Kleidung und Sportschuhe sind hilfreich

Verfahren/ Prozedur

Ein Belastungs-EKG dauert knapp 30 Minuten (inkl. Vorbereitungszeit und Durchführung). Die physische Belastung auf dem Laufband oder Ergometer dauert typischerweise weniger als 15 Minuten. Sofern eine körperliche Belastung nicht möglich ist, wird ein Medikament intravenös verabreicht. Dieses Medikament simuliert eine körperliche Belastung fürs Herz.

Vorher

Das Team der Praxis fragt typischerweise nach ihrer Anamnese und ihren üblichen sportlichen Betätigungen (wie häufig und wie intensiv). Diese Informationen helfen, die Übungseinheit z.B. auf dem Ergometer zu planen. Zudem wird das Herz und die Lunge typischerweise kurz abgehört, um mögliche Probleme für die Untersuchung und das Testergebnis zu identifizieren.

Während

Zu Beginn werden kleine selbstklebende Elektroden auf dem Brustkorb und ggf. Armen und Beinen angebracht. Vorhandene Körperbehaarung muss ggf. entfernt werden, so dass die Elektroden guten Kontakt zur Haut haben und halten. Die Elektroden nehmen die elektrischen Signale des Herzens auf und leiten diese mittels Kabel weiter zu einem kleinen Computer. Am Computer kann das Ergebnis angezeigt und von dort aus ausgedruckt werden. Dieser Teil der Untersuchung bezieht sich auf das Elektrokardiogramm (EKG).

 

Eine Manschette am Oberarm misst den Blutdruck während der Untersuchung. Ggf. werden Sie zudem gebeten, während der Belastungs-EKG Untersuchung in ein kleines Gerät auszuatmen. So kann analysiert werden, wie gut Sie unter körperlicher Belastung atmen können.

 

Die Untersuchung wird dann auf einem Laufband oder Ergometer durchgeführt. Zu Beginn wird die Belastung gering sein. Im weiteren Verlauf der Untersuchung wird die Belastung graduell gesteigert.

 

Die Untersuchung wird fortgesetzt, bis die Herzfrequenz das Ziellevel erreicht hat. Ggf. muss die Untersuchung frühzeitig abgebrochen werden, wenn folgende Symptome auftreten:

 

  • Moderate bis starke Brustschmerzen
  • Ausgeprägte Kurzatmigkeit
  • Ungewöhnlich hoher oder niedriger Blutdruck
  • Irreguläre Herzfrequenz
  • Schwindel
  • Müdigkeit

 

Sofern eine körperliche Aktivität nicht möglich ist, wird ein Medikament über eine Vene zugeführt. Das Medikament verursacht einen vermehrten Blutdurchfluss durch das Herz und die Herzkranzgefäße. Möglicherweise fühlen Sie sich körperlich angestrengt und/ oder kurzatmig, wie bei echter körperlicher Aktivität. Kopfschmerzen können hier ebenfalls auftreten.

 

Sie können die Belastungs-EKG Untersuchung jederzeit abbrechen, sofern Sie sich zu unwohl fühlen. Die untersuchende Person wird den Test ggf. vorzeitig abbrechen, wenn die Ergebnisse dies indizieren.

Nachher

Nach der Belastungs-EKG Untersuchung werden Sie ggf. gebeten, für wenige Sekunden aufrecht im Raum zu stehen und sich anschließend kurz auf eine Liege zu legen. Hier wird auf mögliche Probleme der Herzfrequenz und der Atmung geachtet.

 

Nach der Untersuchung können Sie Ihrem üblichen Tagesablauf nachgehen, sofern keine anderweitige Empfehlung ausgesprochen wurde.

Ergebnisse

Belastungs-EKGs helfen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten, eine adäquate Therapieempfehlung zu entwickeln bzw. anzupassen. Sofern der Test unauffällig ausfällt, sind weitere Untersuchungen meist nicht angezeigt.

Sofer das Testergebnis auf eine Koronare Herzkrankheit (KHK) hinweist, ist meist eine weitere Diagnostik/ ein Koronarangiogramm angezeigt. In dieser Untersuchung kann die Durchgängigkeit der Herzkranzgefäße dargestellt sowie Engstellen identifiziert werden.

Sofer das Belastungs-EKG unauffällig ist, die Symptome jedoch schlimmer werden, sind ggf. weiterführende Untersuchungen notwendig. Hilfreiche Untersuchungen können eine Stressechokardiographie oder nuklearmedizinische Bildgebungsverfahren sein. Solche Untersuchungen liefern detailliertere Ergebnisse zur Funktionsweise des Herzens.

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