Ablation (Katheterablation)
Eine Ablation ist ein minimal-invasives, interventionelles Verfahren zur gezielten Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Die Therapie basiert darauf, krankhafte elektrische Erregungszentren im Herzmuskelgewebe gezielt zu veröden. Dadurch werden jene Regionen deaktiviert, die fehlerhafte elektrische Impulse erzeugen oder weiterleiten. Diese Störstrukturen können angeboren, erworben, durch Entzündungen ausgelöst oder im Rahmen anderer Herzerkrankungen entstanden sein.
Die Ablation erfolgt über dünne, flexible Herzkatheter, die durch eine Vene (meist Leiste, seltener Arm) bis in die Herzvorhöfe oder -kammern geführt werden. Dort werden mithilfe von 3D-Kartierungssystemen die elektrischen Strukturen präzise dargestellt. Der interventionelle Spezialist entscheidet dann, ob punktuelle Läsionen gesetzt werden müssen.
Zur Energieabgabe kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:
- Hochfrequenzstrom (Radiofrequenzablation) – Wärmeverödung, präzise und etabliert
- Kryoablation – Verödung durch Kälte, häufig bei AVNRT oder Vorhofflimmern
- Laserablation – selten angewandt, jedoch sehr präzise
- Pulsed Field Ablation (PFA) – neues schonendes Verfahren mit hoher Sicherheit für Nachbarstrukturen
Nach der Ablation können kurzzeitig Rhythmusstörungen auftreten, da entzündliches Heilungsgewebe entsteht. Die Erfolgsraten sind abhängig von der Art der Rhythmusstörung, liegen jedoch bei vielen supraventrikulären Tachykardien über 90 %. Eine engmaschige Nachsorge bei einem Kardiologen mit rhythmologischer Spezialisierung ist Standard.
ACE-Hemmer (ACE-Inhibitoren)
ACE-Hemmer sind Medikamente, die die Umwandlung des inaktiven Angiotensin I in das gefäßverengende Angiotensin II blockieren. Das Resultat ist eine Gefäßerweiterung, eine Senkung des Blutdrucks und eine Reduktion der Vor- und Nachlast des Herzens. Sie werden breit eingesetzt zur Behandlung von:
- arterieller Hypertonie
- Herzinsuffizienz
- koronarer Herzkrankheit
- nach Herzinfarkt
- diabetischer Nephropathie
Die Medikamente verbessern die Pumpleistung, wirken herzschützend, verhindern Umbauvorgänge des Herzmuskels (Remodelling) und reduzieren das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse. Zu typischen Wirkstoffen gehören Ramipril, Lisinopril und Enalapril.
Nebenwirkungen sind meist mild: trockener Reizhusten, Schwindel, erhöhte Kaliumwerte oder selten ein Angioödem. Bei Unverträglichkeit werden oft AT1-Blocker eingesetzt.
Aneurysma
Ein Aneurysma bezeichnet eine dauerhafte, krankhafte Erweiterung einer Arterie. Besonders gefährlich sind Aneurysmen der Aorta (Brustaorta oder Bauchaorta), da sie unbemerkt wachsen und im schlimmsten Fall reißen können. Ein Aneurysma kann Folgen chronischer Gefäßschädigungen sein, wie etwa:
- arterielle Hypertonie
- Arteriosklerose
- genetische Bindegewebserkrankungen (Marfan-, Ehlers-Danlos-Syndrom)
- infektiöse Gefäßentzündungen
- traumatische Verletzungen
Aneurysmen bleiben oft lange unbemerkt. Erst wenn sie sehr groß werden oder Risse drohen, treten Symptome wie Rücken-, Brust- oder Bauchschmerzen auf. Diagnostik: Ultraschall, CT oder MRT mit Kontrastmittel.
Therapie richtet sich nach Größe und Wachstum:
- regelmäßige Kontrolle bei kleinen Aneurysmen
- strikte Blutdruckkontrolle
- operative oder endovaskuläre Reparatur bei großen oder symptomatischen Aneurysmen
Angina pectoris
Angina pectoris bezeichnet ein charakteristisches, oft beängstigendes Druck- oder Engegefühl im Brustkorb, ausgelöst durch eine Minderdurchblutung des Herzmuskels. Sie tritt häufig im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit auf und kann sowohl stabil als auch instabil sein.
Typische Beschwerden:
- Druck, Enge oder Brennen hinter dem Brustbein
- Ausstrahlung in Arme, Schulter, Rücken oder Kiefer
- Atemnot
- Angst oder Unruhe
- Beschwerden bei Kälte, Belastung oder emotionalem Stress
Diagnostik:
- Ruhe- und Belastungs-EKG
- Stress-Echokardiographie
- CT-Koronarangiographie
- Herzkatheteruntersuchung
Die Behandlung erfolgt durch:
- Medikamente wie Nitroglycerin, Betablocker, Statine, Thrombozytenhemmer
- Lebensstiländerungen
- interventionelle Therapie mittels Stent
- in schweren Fällen Bypass-Operation
Angiographie
Eine Angiographie ist eine bildgebende Röntgenmethode, die mithilfe von Kontrastmittel den Verlauf und Zustand der Blutgefäße sichtbar macht. Sie ist ein zentraler Bestandteil der kardiologischen Diagnostik, insbesondere als Koronarangiographie, um Engstellen in den Herzkranzgefäßen darzustellen.
Ablauf:
- Einführung eines Katheters über die Leiste oder den Arm
- Vorschieben bis zu den Herzkranzarterien
- Kontrastmittelinjektion zur Darstellung in Echtzeit
- gleichzeitige Möglichkeit eines therapeutischen Eingriffs (z. B. Stent)
Die Angiographie ist heute sicher, schnell und hochpräzise. Risiken wie allergische Reaktionen oder Gefäßkomplikationen sind selten.
Angioplastie (Ballondilatation)
Die Angioplastie ist ein Verfahren zur Erweiterung verengter Arterien, meist der Herzkranzgefäße. Dabei wird ein Ballon an die Engstelle geführt und unter Druck aufgeblasen, um Plaques zusammenzudrücken und den Blutfluss wiederherzustellen.
Oft wird anschließend ein Stent implantiert, um das Gefäß dauerhaft offen zu halten. Moderne Stents sind medikamentenbeschichtet (DES), wodurch das Risiko erneuter Verengungen (Restenosen) deutlich reduziert ist.
Antikoagulation
Antikoagulation beschreibt die gezielte Hemmung der Blutgerinnung, um Blutgerinnseln vorzubeugen. Sie ist entscheidend bei Patient:innen mit:
- Vorhofflimmern
- künstlichen Herzklappen
- venösen Thrombosen
- Lungenembolien
- bestimmten Rhythmusstörungen
- nach Stentimplantationen
Es gibt verschiedene Medikamentengruppen:
- Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Phenprocoumon)
- DOAKs (z. B. Apixaban, Rivaroxaban, Dabigatran)
- Heparine
Die Wahl hängt von Erkrankung, Nierenfunktion, Blutungsrisiko und Begleiterkrankungen ab.
Aortenklappenstenose
Die Aortenklappenstenose ist eine Verengung der Aortenklappe, wodurch der linke Ventrikel mehr Kraft aufbringen muss, um Blut in den Körperkreislauf zu pumpen. Sie ist eine der häufigsten Klappenerkrankungen älterer Menschen.
Symptome entstehen oft schleichend:
- Atemnot
- Brustschmerzen
- Schwindel
- Belastungsintoleranz
- gelegentlich Ohnmacht
Diagnostik:
- Echokardiographie (Goldstandard)
- EKG
- Herzkatheter (bei Bedarf vor OP)
Therapie:
- regelmäßige Kontrollen bei milden Formen
- Klappenersatz chirurgisch
- TAVI (Transkatheter-Aortenklappenimplantation) bei Risikopatienten
Aortenklappeninsuffizienz
Die Aortenklappeninsuffizienz entsteht, wenn die Aortenklappe nicht vollständig schließt und Blut in die linke Herzkammer zurückfließt. Dadurch wird der Ventrikel zunehmend belastet und vergrößert sich langfristig.
Ursachen:
- degenerative Veränderungen
- Aortenaneurysma
- bakteriellen Endokarditis
- angeborene Klappenanomalien
Symptome:
- Luftnot
- Herzklopfen
- Müdigkeit
- vermindertes Leistungsvermögen
Therapie abhängig von Ausmaß und Symptomatik; bei schwerer Insuffizienz erfolgt ein Klappenersatz.
Aortenaneurysma
Eine ballonartige Erweiterung der Aorta. Besonders gefährlich, weil ein Riss lebensbedrohlich ist. Entstehung meist durch Gefäßverkalkung oder genetische Bindegewebsschwächen.
Diagnostik: Ultraschall, CT, MRT.
Therapie abhängig von Durchmesser: Kontrolle oder Operation.
Arrhythmie
Arrhythmien umfassen alle Störungen des Herzrhythmus. Das Herz schlägt zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig. Die Bandbreite reicht von harmlosen Extrasystolen bis zu lebensgefährlichen ventrikulären Tachykardien.
Typische Ursachen:
- Elektrolytstörungen
- Herzinfarkt
- Stress
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- Medikamentennebenwirkungen
Diagnostik: EKG, Langzeit-EKG, Ereignisrekorder.
Therapie: Medikamente, Ablation, Schrittmacher, Defibrillator.
ASD (Vorhofseptumdefekt)
Ein ASD ist ein angeborener Defekt der Vorhofscheidewand. Blut fließt vom linken in den rechten Vorhof, was das rechte Herz belastet. Kleine Defekte bleiben oft unentdeckt, größere verursachen Atemnot und Rhythmusstörungen.
Behandlung:
- Katheterverschluss mittels Schirmchen
- selten Operation
Atherosklerose
Atherosklerose beschreibt Ablagerungen in Arterien, die den Blutfluss behindern. Sie ist die Hauptursache für:
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- pAVK
Risikofaktoren sind Rauchen, Diabetes, Hypertonie, hohe Cholesterinwerte.
Behandlung: Lebensstil, Statine, medikamentöse Therapie, ggf. Interventionen.
Atherothrombose
Eine Atherothrombose entsteht, wenn ein atherosklerotischer Plaque aufreißt und sich ein akuter Thrombus bildet. Dies führt zu lebensbedrohlichen Akutevents wie Herzinfarkt oder akuten Schlaganfällen.
Atrial Fibrillation (Vorhofflimmern)
Vorhofflimmern ist die häufigste behandlungsbedürftige Rhythmusstörung. Die Vorhöfe schlagen chaotisch und unkoordiniert. Symptome reichen von Herzstolpern bis Atemnot; häufig bleibt es jedoch unbemerkt.
Besonders gefährlich ist das Schlaganfallrisiko durch Blutgerinnselbildung im linken Vorhofohr.
Therapieoptionen:
- Antikoagulation
- Rate Control
- Rhythmuskontrolle
- Katheterablation
Amyloidose
Die Amyloidose ist eine systemische Erkrankung, bei der fehlgefaltete Eiweißstoffe in Organen abgelagert werden. In der Kardiologie führt sie oft zu einer restriktiven Kardiomyopathie.
Typische Zeichen:
- belastungsabhängige Atemnot
- Ödeme
- niedriger Blutdruck
- Rhythmusstörungen
- verdickte, aber schlecht pumpende Herzwände
Diagnose: MRT, Echokardiographie, Bluttests, Biopsie.
Therapie: abhängig vom Amyloid-Typ; erfordert spezialisierte Zentren.