Glossar

Ablation (Katheterablation)

Eine Ablation ist ein minimal-invasives, interventionelles Verfahren zur gezielten Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Die Therapie basiert darauf, krankhafte elektrische Erregungszentren im Herzmuskelgewebe gezielt zu veröden. Dadurch werden jene Regionen deaktiviert, die fehlerhafte elektrische Impulse erzeugen oder weiterleiten. Diese Störstrukturen können angeboren, erworben, durch Entzündungen ausgelöst oder im Rahmen anderer Herzerkrankungen entstanden sein.

Die Ablation erfolgt über dünne, flexible Herzkatheter, die durch eine Vene (meist Leiste, seltener Arm) bis in die Herzvorhöfe oder -kammern geführt werden. Dort werden mithilfe von 3D-Kartierungssystemen die elektrischen Strukturen präzise dargestellt. Der interventionelle Spezialist entscheidet dann, ob punktuelle Läsionen gesetzt werden müssen.

Zur Energieabgabe kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:

  • Hochfrequenzstrom (Radiofrequenzablation) – Wärmeverödung, präzise und etabliert
  • Kryoablation – Verödung durch Kälte, häufig bei AVNRT oder Vorhofflimmern
  • Laserablation – selten angewandt, jedoch sehr präzise
  • Pulsed Field Ablation (PFA) – neues schonendes Verfahren mit hoher Sicherheit für Nachbarstrukturen

Nach der Ablation können kurzzeitig Rhythmusstörungen auftreten, da entzündliches Heilungsgewebe entsteht. Die Erfolgsraten sind abhängig von der Art der Rhythmusstörung, liegen jedoch bei vielen supraventrikulären Tachykardien über 90 %. Eine engmaschige Nachsorge bei einem Kardiologen mit rhythmologischer Spezialisierung ist Standard.

ACE-Hemmer (ACE-Inhibitoren)

ACE-Hemmer sind Medikamente, die die Umwandlung des inaktiven Angiotensin I in das gefäßverengende Angiotensin II blockieren. Das Resultat ist eine Gefäßerweiterung, eine Senkung des Blutdrucks und eine Reduktion der Vor- und Nachlast des Herzens. Sie werden breit eingesetzt zur Behandlung von:

  • arterieller Hypertonie
  • Herzinsuffizienz
  • koronarer Herzkrankheit
  • nach Herzinfarkt
  • diabetischer Nephropathie

Die Medikamente verbessern die Pumpleistung, wirken herzschützend, verhindern Umbauvorgänge des Herzmuskels (Remodelling) und reduzieren das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse. Zu typischen Wirkstoffen gehören Ramipril, Lisinopril und Enalapril.

Nebenwirkungen sind meist mild: trockener Reizhusten, Schwindel, erhöhte Kaliumwerte oder selten ein Angioödem. Bei Unverträglichkeit werden oft AT1-Blocker eingesetzt.

Aneurysma

Ein Aneurysma bezeichnet eine dauerhafte, krankhafte Erweiterung einer Arterie. Besonders gefährlich sind Aneurysmen der Aorta (Brustaorta oder Bauchaorta), da sie unbemerkt wachsen und im schlimmsten Fall reißen können. Ein Aneurysma kann Folgen chronischer Gefäßschädigungen sein, wie etwa:

  • arterielle Hypertonie
  • Arteriosklerose
  • genetische Bindegewebserkrankungen (Marfan-, Ehlers-Danlos-Syndrom)
  • infektiöse Gefäßentzündungen
  • traumatische Verletzungen

Aneurysmen bleiben oft lange unbemerkt. Erst wenn sie sehr groß werden oder Risse drohen, treten Symptome wie Rücken-, Brust- oder Bauchschmerzen auf. Diagnostik: Ultraschall, CT oder MRT mit Kontrastmittel.

Therapie richtet sich nach Größe und Wachstum:

  • regelmäßige Kontrolle bei kleinen Aneurysmen
  • strikte Blutdruckkontrolle
  • operative oder endovaskuläre Reparatur bei großen oder symptomatischen Aneurysmen

Angina pectoris

Angina pectoris bezeichnet ein charakteristisches, oft beängstigendes Druck- oder Engegefühl im Brustkorb, ausgelöst durch eine Minderdurchblutung des Herzmuskels. Sie tritt häufig im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit auf und kann sowohl stabil als auch instabil sein.

Typische Beschwerden:

  • Druck, Enge oder Brennen hinter dem Brustbein
  • Ausstrahlung in Arme, Schulter, Rücken oder Kiefer
  • Atemnot
  • Angst oder Unruhe
  • Beschwerden bei Kälte, Belastung oder emotionalem Stress

Diagnostik:

  • Ruhe- und Belastungs-EKG
  • Stress-Echokardiographie
  • CT-Koronarangiographie
  • Herzkatheteruntersuchung

Die Behandlung erfolgt durch:

  • Medikamente wie Nitroglycerin, Betablocker, Statine, Thrombozytenhemmer
  • Lebensstiländerungen
  • interventionelle Therapie mittels Stent
  • in schweren Fällen Bypass-Operation

Angiographie

Eine Angiographie ist eine bildgebende Röntgenmethode, die mithilfe von Kontrastmittel den Verlauf und Zustand der Blutgefäße sichtbar macht. Sie ist ein zentraler Bestandteil der kardiologischen Diagnostik, insbesondere als Koronarangiographie, um Engstellen in den Herzkranzgefäßen darzustellen.

Ablauf:

  • Einführung eines Katheters über die Leiste oder den Arm
  • Vorschieben bis zu den Herzkranzarterien
  • Kontrastmittelinjektion zur Darstellung in Echtzeit
  • gleichzeitige Möglichkeit eines therapeutischen Eingriffs (z. B. Stent)

Die Angiographie ist heute sicher, schnell und hochpräzise. Risiken wie allergische Reaktionen oder Gefäßkomplikationen sind selten.

Angioplastie (Ballondilatation)

Die Angioplastie ist ein Verfahren zur Erweiterung verengter Arterien, meist der Herzkranzgefäße. Dabei wird ein Ballon an die Engstelle geführt und unter Druck aufgeblasen, um Plaques zusammenzudrücken und den Blutfluss wiederherzustellen.

Oft wird anschließend ein Stent implantiert, um das Gefäß dauerhaft offen zu halten. Moderne Stents sind medikamentenbeschichtet (DES), wodurch das Risiko erneuter Verengungen (Restenosen) deutlich reduziert ist.

Antikoagulation

Antikoagulation beschreibt die gezielte Hemmung der Blutgerinnung, um Blutgerinnseln vorzubeugen. Sie ist entscheidend bei Patient:innen mit:

  • Vorhofflimmern
  • künstlichen Herzklappen
  • venösen Thrombosen
  • Lungenembolien
  • bestimmten Rhythmusstörungen
  • nach Stentimplantationen

Es gibt verschiedene Medikamentengruppen:

  • Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Phenprocoumon)
  • DOAKs (z. B. Apixaban, Rivaroxaban, Dabigatran)
  • Heparine

Die Wahl hängt von Erkrankung, Nierenfunktion, Blutungsrisiko und Begleiterkrankungen ab.

Aortenklappenstenose

Die Aortenklappenstenose ist eine Verengung der Aortenklappe, wodurch der linke Ventrikel mehr Kraft aufbringen muss, um Blut in den Körperkreislauf zu pumpen. Sie ist eine der häufigsten Klappenerkrankungen älterer Menschen.

Symptome entstehen oft schleichend:

  • Atemnot
  • Brustschmerzen
  • Schwindel
  • Belastungsintoleranz
  • gelegentlich Ohnmacht

Diagnostik:

  • Echokardiographie (Goldstandard)
  • EKG
  • Herzkatheter (bei Bedarf vor OP)

Therapie:

  • regelmäßige Kontrollen bei milden Formen
  • Klappenersatz chirurgisch
  • TAVI (Transkatheter-Aortenklappenimplantation) bei Risikopatienten

Aortenklappeninsuffizienz

Die Aortenklappeninsuffizienz entsteht, wenn die Aortenklappe nicht vollständig schließt und Blut in die linke Herzkammer zurückfließt. Dadurch wird der Ventrikel zunehmend belastet und vergrößert sich langfristig.

Ursachen:

  • degenerative Veränderungen
  • Aortenaneurysma
  • bakteriellen Endokarditis
  • angeborene Klappenanomalien

Symptome:

  • Luftnot
  • Herzklopfen
  • Müdigkeit
  • vermindertes Leistungsvermögen

Therapie abhängig von Ausmaß und Symptomatik; bei schwerer Insuffizienz erfolgt ein Klappenersatz.

Aortenaneurysma

Eine ballonartige Erweiterung der Aorta. Besonders gefährlich, weil ein Riss lebensbedrohlich ist. Entstehung meist durch Gefäßverkalkung oder genetische Bindegewebsschwächen.
Diagnostik: Ultraschall, CT, MRT.
Therapie abhängig von Durchmesser: Kontrolle oder Operation.

Arrhythmie

Arrhythmien umfassen alle Störungen des Herzrhythmus. Das Herz schlägt zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig. Die Bandbreite reicht von harmlosen Extrasystolen bis zu lebensgefährlichen ventrikulären Tachykardien.

Typische Ursachen:

  • Elektrolytstörungen
  • Herzinfarkt
  • Stress
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Medikamentennebenwirkungen

Diagnostik: EKG, Langzeit-EKG, Ereignisrekorder.
Therapie: Medikamente, Ablation, Schrittmacher, Defibrillator.

ASD (Vorhofseptumdefekt)

Ein ASD ist ein angeborener Defekt der Vorhofscheidewand. Blut fließt vom linken in den rechten Vorhof, was das rechte Herz belastet. Kleine Defekte bleiben oft unentdeckt, größere verursachen Atemnot und Rhythmusstörungen.

Behandlung:

  • Katheterverschluss mittels Schirmchen
  • selten Operation

Atherosklerose

Atherosklerose beschreibt Ablagerungen in Arterien, die den Blutfluss behindern. Sie ist die Hauptursache für:

  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • pAVK

Risikofaktoren sind Rauchen, Diabetes, Hypertonie, hohe Cholesterinwerte.
Behandlung: Lebensstil, Statine, medikamentöse Therapie, ggf. Interventionen.

Atherothrombose

Eine Atherothrombose entsteht, wenn ein atherosklerotischer Plaque aufreißt und sich ein akuter Thrombus bildet. Dies führt zu lebensbedrohlichen Akutevents wie Herzinfarkt oder akuten Schlaganfällen.

Atrial Fibrillation (Vorhofflimmern)

Vorhofflimmern ist die häufigste behandlungsbedürftige Rhythmusstörung. Die Vorhöfe schlagen chaotisch und unkoordiniert. Symptome reichen von Herzstolpern bis Atemnot; häufig bleibt es jedoch unbemerkt.
Besonders gefährlich ist das Schlaganfallrisiko durch Blutgerinnselbildung im linken Vorhofohr.

Therapieoptionen:

  • Antikoagulation
  • Rate Control
  • Rhythmuskontrolle
  • Katheterablation

Amyloidose

Die Amyloidose ist eine systemische Erkrankung, bei der fehlgefaltete Eiweißstoffe in Organen abgelagert werden. In der Kardiologie führt sie oft zu einer restriktiven Kardiomyopathie.
Typische Zeichen:

  • belastungsabhängige Atemnot
  • Ödeme
  • niedriger Blutdruck
  • Rhythmusstörungen
  • verdickte, aber schlecht pumpende Herzwände
    Diagnose: MRT, Echokardiographie, Bluttests, Biopsie.
    Therapie: abhängig vom Amyloid-Typ; erfordert spezialisierte Zentren.

Bakterielle Endokarditis

Die bakterielle Endokarditis ist eine schwere infektiöse Entzündung der Herzinnenhaut oder Herzklappen. Bakterien gelangen über das Blut ins Herz — etwa nach Zahnbehandlungen, Infektionen, Verletzungen oder Fremdkörpern wie Schrittmachersonden.

Risikofaktoren:

  • geschädigte Herzklappen
  • künstliche Herzklappen
  • intravenöser Drogenkonsum
  • chronische Infektionen

Symptome:

  • Fieber
  • Nachtschweiß
  • Schwäche
  • Gewichtsverlust
  • neue Herzgeräusche

Diagnostik: Blutkulturen, Echokardiographie (TEE), Labor.

Komplikationen: Embolien, Herzklappenzerstörung, Herzinsuffizienz.
Therapie: lange Antibiotikatherapie, ggf. Operation.

Belastungs-EKG

Das Belastungs-EKG testet die Herzfunktion unter körperlicher Beanspruchung. Ziel ist es, Durchblutungsstörungen, Rhythmusstörungen oder Blutdruckreaktionen zu erkennen.

Einsatzgebiete:

  • Verdacht auf KHK
  • Belastungsdyspnoe
  • Kontrolle nach Herzinfarkt
  • Nachweis von Arrhythmien

Durchführung auf dem Fahrradergometer oder Laufband.
Beurteilung durch Kardiologen anhand von EKG-Veränderungen, Blutdruck- und Herzfrequenzverhalten.

Beta-Blocker

Betablocker blockieren Stresshormone wie Adrenalin an Herz- und Gefäßrezeptoren. Dadurch:

  • sinkt die Herzfrequenz
  • sinkt der Blutdruck
  • wird das Herz geschont
  • sinkt der Sauerstoffbedarf des Herzmuskels

Einsatz: Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen, Hypertonie, KHK.

Nebenwirkungen: Müdigkeit, kalte Hände, selten Asthmaanfälle.

Bifurkationsstenose

Eine Bifurkationsstenose ist eine Gefäßverengung an einer Gabelung. Technisch herausfordernd, da beide Äste berücksichtigt werden müssen. Moderne Interventionen nutzen spezielle Stenttechniken wie:

  • Provisional Stenting
  • Kissing Balloons
  • T-Stenting
  • DK-Crush

Calciumantagonisten

Diese Medikamente blockieren Calciumkanäle und führen zu einer Gefäßerweiterung und Senkung der Herzfrequenz. Sie werden eingesetzt bei:

  • Bluthochdruck
  • Angina pectoris
  • bestimmten Rhythmusstörungen

Es gibt gefäß- und herzaktive Subgruppen (Dihydropyridine vs. Nicht-Dihydropyridine).

Cardiomyopathie

Sammelbegriff für Herzmuskelerkrankungen:

  • dilatativ
  • hypertroph
  • restriktiv
  • arrhythmogen

Symptome: Atemnot, Schwindel, Rhythmusstörungen.
Diagnostik: Echo, MRT, Labor, Genetik.
Therapie je nach Typ.

Cardioversion

Zur Wiederherstellung des Sinusrhythmus.

  • elektrisch (Synchronisationsschock)
  • medikamentös (Antiarrhythmika)

Einsatz bei Vorhofflimmern oder Vorhofflattern.

Cholesterin

Ein Fettstoff, das für Zellwände und Hormone benötigt wird. Zu hohe Werte fördern Gefäßverkalkungen.

Wichtig: LDL = „schlechtes“ Cholesterin, HDL = „gutes“.
Therapie: Statine, Lebensstil.

CT-Koronarangiographie

Nicht-invasive Darstellung der Herzkranzgefäße mittels CT. Ideal zur Ausschlussdiagnostik bei niedrigem Risiko für KHK.

Defibrillator (ICD)

Ein implantierbarer Defibrillator erkennt gefährliche Rhythmusstörungen wie Kammerflimmern und gibt lebensrettende Schocks ab. Moderne Geräte können:

  • defibrillieren
  • schrittmachen
  • Herzrhythmen dauerhaft dokumentieren

Einsatz: nach Herzinfarkt, bei Cardiomyopathien oder genetischen Erkrankungen.

Diastolische Dysfunktion

Störung der Füllungsphase des Herzens. Tritt häufig bei Hypertonie, Diabetes und älteren Menschen auf. Kann zur Herzinsuffizienz führen.

Dilatation

Aufweitung eines verengten Gefäßes mittels Ballon. Wird oft durch Stent ergänzt.

Dyspnoe

Atemnot — eines der häufigsten kardialen Symptome. Ursachen: Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen, Klappenfehler, Lungenprobleme.

Echokardiographie (Herzultraschall)

Die Echokardiographie ist eines der wichtigsten und vielseitigsten bildgebenden Verfahren der modernen Kardiologie. Sie arbeitet mit hochfrequenten Ultraschallwellen, die Strukturen und Bewegungen des Herzens in Echtzeit sichtbar machen. Dabei lassen sich sowohl anatomische Merkmale als auch funktionelle Parameter detailliert beurteilen.

Untersucht werden:

  • Größe der Herzkammern und -vorhöfe
  • Pumpfunktion (Ejektionsfraktion, Wandbewegungen)
  • Herzklappen (Öffnung, Undichtigkeit, Kalk, Beweglichkeit)
  • Klappenverengungen oder -insuffizienzen
  • Herzbeutel, Flüssigkeitsansammlungen
  • Druckverhältnisse in Lunge und rechter Herzkammer
  • Wanddicke und Hinweise auf Hypertrophie
  • angeborene oder erworbene Defekte
  • Tumore, Thromben, Verwachsungen

Es existieren mehrere Varianten:

  • Transthorakale Echo (TTE): Standardverfahren über den Brustkorb
  • Transösophageale Echo (TEE): über die Speiseröhre, sehr genaue Klappendarstellung
  • Stress-Echo: Belastung oder medikamentöse Stimulation zur Detektion von Durchblutungsstörungen
  • Kontrastmittel-Echo: Sichtbarmachung von Kammerwänden, Thromben oder Shunts

Die Echo ist schmerzfrei, strahlungsfrei und für nahezu alle Patient:innen geeignet. Sie dient zur Erstdiagnostik, Verlaufsbeurteilung, Therapieplanung und postoperativen Kontrolle.

Ejektionsfraktion (EF)

Die Ejektionsfraktion beschreibt, welcher Anteil des in der linken Herzkammer vorhandenen Blutes bei jedem Schlag ausgeworfen wird. Sie ist einer der zentralsten Parameter zur Beurteilung der Pumpfunktion des Herzens.

  • Normalwert: 50–70 %
  • leicht eingeschränkt: 40–50 %
  • mittelgradig eingeschränkt: 30–40 %
  • schwer eingeschränkt: < 30 %

Eine reduzierte EF weist häufig auf Herzinsuffizienz, Herzmuskelentzündungen, Infarktschäden oder dilatative Kardiomyopathie hin.
Eine erhaltene EF schließt jedoch eine Herzschwäche nicht aus — bei der HFpEF („Herzinsuffizienz mit erhaltener EF“) liegt die Störung im Füllverhalten.

Elektrokardiogramm (EKG)

Das EKG misst die elektrischen Ströme, die den Herzrhythmus steuern. Es ist eines der schnellsten und wertvollsten Diagnoseinstrumente in der Kardiologie.

Untersucht werden:

  • Herzrhythmus
  • Herzfrequenz
  • Erregungsleitung (AV-Knoten, His-Bündel, Tawara-Schenkel)
  • Zeichen von Durchblutungsstörungen
  • Hinweise auf Herzinfarkt, Entzündungen oder Elektrolytstörungen
  • Verdickung der Herzwände
  • Blockbilder

Varianten:

  • Ruhe-EKG
  • Belastungs-EKG (Ergometrie)
  • Langzeit-EKG (24–48 h, bei Bedarf 7–14 Tage)
  • Eventrekorder bei seltenen Rhythmusstörungen

Für zahlreiche Erkrankungen gilt das EKG als Standard-Screeningverfahren.

Elektrophysiologie (EPU)

Die elektrophysiologische Untersuchung ist ein hochspezialisiertes, invasives Verfahren zur exakten Analyse und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Dabei werden Katheter mit Messelektroden im Herzen platziert, um die Stromleitungssysteme Millisekundengenau abzubilden.

Nutzen:

  • Identifikation des Ursprungs von Tachykardien
  • Analyse von Leitungspunkten und kreisenden Erregungen
  • Möglichkeit zur sofortigen Therapie mittels Ablation

Die EPU ist elementar für die moderne Rhythmologie und wird häufig bei Patient:innen mit supraventrikulären Tachykardien, Vorhofflattern oder ventrikulären Tachykardien eingesetzt.

Endokarditis

Die Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut und der Herzklappen. Besonders gefährlich ist die bakterielle Endokarditis, da sie Klappen zerstören und schwere Embolien verursachen kann. Ein frühes Erkennen verbessert die Überlebenswahrscheinlichkeit.

Risikopersonen:

  • Patient:innen mit künstlichen Klappen
  • Personen mit angeborenen Herzfehlern
  • Menschen mit Immunschwäche
  • i.v.-Drogenkonsumierende

Diagnose: Blutkulturen + TEE.
Therapie: 4–6 Wochen Antibiotikainfusionen, bei Bedarf Operation.

Ergometrie (Belastungstest)

Die Ergometrie zeigt, wie das Herz unter körperlicher Belastung reagiert. Sie ist unverzichtbar zur Diagnostik von:

  • Durchblutungsstörungen
  • belastungsabhängigen Rhythmusstörungen
  • Blutdruckverhalten
  • Leistungsfähigkeit

Die erhobenen Werte sind essenziell für Trainingsprogramme, Risikoeinschätzung und Therapieentscheidungen.

Extrasystolen

Extrasystolen sind zusätzliche Herzschläge, die außerhalb des regulären Rhythmus auftreten. Sie entstehen oft in den Vorhöfen oder Kammern und werden häufig als „Stolpern“ oder „Aussetzer“ wahrgenommen.

Meist harmlos, aber vermehrte oder symptomatische Formen sollten abgeklärt werden. Ursachen:

  • Stress, Schlafmangel
  • Elektrolytstörungen
  • hormonelle Schwankungen
  • Stimulantien
  • strukturelle Herzerkrankungen

Diagnostik: EKG, Langzeit-EKG, Echo.
Therapie: je nach Ursache, Lebensstil oder Medikamente.

Fettstoffwechselstörung (Dyslipidämie)

Eine Fettstoffwechselstörung bedeutet, dass Cholesterin- oder Triglyzeridwerte erhöht sind. Dauerhaft hohe LDL-Werte fördern arterielle Plaquebildung und gelten als zentraler Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Therapieoptionen:

  • Ernährungsumstellung
  • Bewegung
  • Gewichtsreduktion
  • Statine, Ezetimib
  • PCSK9-Hemmer bei schweren Fällen

Zielbereiche richten sich nach dem individuellen Risiko.

Flimmern (Vorhofflimmern / Ventrikelflimmern)

Der Begriff „Flimmern“ bezeichnet hochfrequente, unkoordinierte elektrische Aktivität von Vorhöfen oder Kammern.

  • Vorhofflimmern: häufig, erhöht Schlaganfallrisiko
  • Kammerflimmern: lebensbedrohlich, erfordert sofortige Defibrillation

Symptome: Herzrasen, Unruhe, Atemnot.
Therapie: Rhythmuskontrolle, Antikoagulation, Ablation.

Fremdgeräusche (Herzgeräusche)

Herzgeräusche entstehen durch veränderte Blutströmung — z. B. bei Klappenfehlern, Löchern in der Herzscheidewand oder verdickten Herzwänden.
Unterschieden wird zwischen:

  • systolischen
  • diastolischen
  • kontinuierlichen Geräuschen

Auffällige Befunde werden mit Echo weiter untersucht.

Funktionelle Klappenerkrankung

Hier ist die Klappe selbst strukturell intakt, arbeitet aber durch Veränderungen der Kammern oder Vorhöfe nicht richtig. Typisch bei Herzinsuffizienz.

Hausarztvermittlungsfall/ TSS-Terminfall (Gesetzliche Versicherung)

Wir bekommen immer wieder Anfragen von gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten nach zeitnahen Terminen in der Kardiologie. Der Gesetzgeber hat Anfang 2023 die Terminvermittlung durch Hausärzte neu geregelt. Für gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten kann die Hausärztin/ der Hausarzt nun kurzfristig einen Termin in unserer Praxis vereinbaren.

Sind alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt, kann die Hausarztpraxis einen Termin für Sie direkt bei uns vereinbaren. In diesem Fall steht Ihnen ein zeitnaher Termin bei einem Facharzt zu. Damit Sie innerhalb von vier Tagen einen Termin bekommen können, werden von uns gesonderte Termine vorgehalten (Akutsprechstunde).

Die Erfüllung aller notwendigen Voraussetzungen muss von der Hausärztin/ vom Hausarzt überprüft werden. Hier finden Sie weitere Informationen, die Sie gerne an Ihre Hausarztpraxis weitergeben können.